Urlaub, der erste =)
Nachdem ich alle meine Fotos sortiert hatte, habe ich beschlossen, den Beitrag diesmal getrennt nach Sprachen zu schreiben (sorry an die zwei, die ihn damit dreifach bekommen...) weil es sonst viel zu chaotisch und auch zu lang wird. Hier also die diesesmal rein deutsche Fassung (ich versuche, mich trotzdem nicht allzusehr in Beschreibungen zu verlieren *g*).

Am letzten Mittwoch haben wir uns abends auf den Weg zu unserem sorgfältig ausgewählten Urlaubsziel gemacht: Cordoba. Unsere vorher gesammelten Informationen sagten, dass die Landschaft dort unglaublich schön ist, Cordoba Stadt kleiner und ruhiger als Buenos Aires und die Provinz insgesamt vom Tourismus lebt. Wir wollten zum Folklorefestival in Cosquin und ansonsten wandern und ein paar Tage ohne Gehupe und Stau und Schlangen wo immer man hinsieht verbringen.

Nach einer überraschend unanstrengenden Übernacht Busfahrt kamen wir morgens in
Cordoba Stadt
und in unserer extrem coolen Jugendherberge an.
Die geplanten zwei Tage haben wir zum Sightseeing genutzt, was vorallem zu der Erkenntnis geführt hat: Lonely Planet lügt =) Die Museen, die wir angucken wollten, hatten fast alle zu und die Preise, die im LP angegeben waren hatten ungefähr nichts mit der Realität zu tun... naja, wir haben auch so viel gesehen:
die Donbosco Kirche (die erste, die ich hier gesehen habe, dabei hatte ich immer den Eindruck, es gäbe unzählige davon in Latein Amerika...) vor unserer Jugendherberge. Leider war sie - wie so viele andere auch - zu.

In der Innenstadt gab es unglaublich viele Kirchen und Klöster, die meisten davon aber für Besucher geschlossen. Hier eine kleine Auswahl:
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Die Jesuitenkirche im "Manzana de los Luzes", dem Jesuiten-Häuserblock in Cordoba.
Dort liegt auch das folgende Colegio:
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Die Stühle auf dem Foto sind noch aus der Gründerzeit. Mittlerweile hat die Schule schon öfter den Besitzer gewechselt, jetzt ist sie staatlich. Die Schüler hier müssen Englisch, Französisch, Griechisch und Latein lernen. Die Schuluniform hat mich ein bisschen an Harry Potter erinnert. Das Gebäude ist UNGLAUBLICH schön!

noch ein Kloster, diesmal das der Clarissinen:
und die Kathedrale in der Mitte der Stadt
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leider wird sie gerade renoviert, so dass man nicht so viel sieht.

Hier (um die Ecke der Kathedrale) haben wir unser obligatorisches Eis gegessen. Ich finde, es spiegelt gut den Gesamteindruck der Stadt wieder, von jedem ein bisschen, nicht so richtig geplant und aufeinander abgestimmt, aber trotzdem schön.
Die folgenden Bilder sind ein kleiner Eindruck eines ehemaligen Franziskanerklosters , das in der Zeit der Militärdiktatur ein Frauengefängnis war und heute ein Erinnerungs-Kulturzentrum ist.
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das ist die dazugehörige Kirche, die heute die Unikirche ist. Dem einen Turm fehlt die Spitze um die menschliche Unvollkommenheit zu visualisieren.

Nach soviel Stadteindrücken haben wir uns in einem kleinen Bus auf den Weg nach LaCumbre gemacht, ein Dorf in den Bergen, von wo aus wir eigentlich nach Cosquin zum Festival (was wir nach eingehendem Gespräch mit Einheimischen schnell verworfen haben) und wandern wollten.

In La Cumbre ist irgendwie alles schön, sogar der Busbahnhof
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und die Touristeninformation
und die Jugendherberge
wo wir die nächsten fast vier Tage verbracht haben.
1. Tag: Auf zum Christus
Ausgestattet mit mehr oder weniger brauchbarer Information des Tourismusbüros haben wir uns nach einer kurzen Erkundungstour durchs Dorf (das mich unglaublich an Taize und die umliegenden Dörfchen erinnert hat, auch wenn es größer ist) haben wir uns auf dem Weg zum Christus gemacht.
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2. Tag: Ein Auto zurück ins Dorf? Nein Danke, wir WOLLEN laufen!
Nicht, dass wir voll die Wanderer wären, ganz im Gegenteil, meine Wandererfahrung geht ungefähr gegen Null, aber irgendwann ist schließlich immer das erste Mal und so haben wir uns am zweiten Vormittag zur einzig machbaren Route aufgemacht. Erst ging es nochmal hoch zum Christus und von dort auf einem kleinen Trampelpfad über die Anhöhe.
Der erste Teil der Strecke sah ungefähr so aus:
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Der Deich, obwohl in unserer provisorischen Wanderkarte eingezeichnet, ist dann doch ziemlich überraschend aufgetaucht. Gelegenheit genutzt, und gleich mal ausgiebig Mittagspause gemacht.
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habt ihr auch den Eindruck, dass ihr hier einen Seehund seht?

Unser eigentliches Ziel war die Alfajoresfabrik, wo sie die superleckeren, irre süßen Doppelkekse mit Dulce de leche bzw. Marmelade herstellen.
Wir haben einen kurzen Blick in die Produktionsräume geworfen und uns danach tapfer ohne was zu kaufen durch das Geschäft voll mit den leckeren Keksen gekämpft =) bevor wir uns auf das Reststück zurück nach La Cumbre gemacht haben.
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3. Tag: Wie ihr seht, seht ihr nichts
Nachdem wir den nächsten Morgen vertrödelt haben, sind wir nachmittags los auf den Camino de los artesanos (Weg des Kunsthandwerks). Allerdings...
wie ihr seht, seht ihr nichts!

außer diesem hübschen Heuhüpfer
gab es auf dem ganzen (halben) Weg nichts interessantes zu sehen, dabei hatte man uns viele kleine Hütten mit unterschiedlichstem Kunsthandwerk versprochen... Naja, nachdem wir im Gps EISDIELE als nächstes Ziel eingegeben hatten, war das alles nicht mehr so schlimm...

Nachdem wir beschlossen hatten, in der Herberge zu bleiben, hat sich spontan ein entspannter Abend mit unseren schweizer Mitbewohnern ergeben und wir konnten ausgeruht in den nächsten, letzten Tag, starten.
4. Tag: somewhere in between
Wie es letzte Tage so an sich haben, haben wir eigentlich nichts mehr so richtig gemacht, außer am morgen in die nahegelegene Lavendelplantage zu gehen.
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Den Nachmittag saßen wir mehr oder weniger faul auf der Bank vor dem Tourismus herum und haben auf unsere Abfahrt gewartet. Nach selbiger, die ebenfalls relativ entspannt war, sind wir jetzt wieder im lauten, chaotischen, verhupten Buenos Aires und freuen uns auf den nächsten Urlaub =)




svenja w. am 31.Jan 12  |  Permalink
Sehr cool!
Und beim nächsten Urlaub bin ich dabei! :)

Ich freue mich drauf!